Am Anfang ste­ht der Flug. Von Frank­furt geht es mit Viet­nam Air­lines über Hanoi nach Vien­tiane, Haupt­stadt von Laos. Es reg­net und reg­net und reg­net. Wir sind zum Ende der Regen­zeit unter­wegs und der Pegel des Mekong hat ein Zehn­jahres-Hoch erre­icht. Für Vien­tiane heißt das, dass die Ufer­prom­e­nade unter Wass­er liegt und wir über ein schmales Brett an Bord der Mekong Pearl –unser Zuhause für die kom­menden Tage – bal­ancieren müssen. Der Mekong ist ein gewaltiger Strom. Er windet sich knapp 5000 Kilo­me­ter durch Süd-Ost-Asien und führt große Men­gen an Sand und Sed­i­menten mit sich. Daher seine charak­ter­is­tis­che braune Farbe. Wir fahren ca. 400 Kilo­me­ter stro­maufwärts bis nach Luang Prabang.

Die Mekong Pearl ist ein 2016 gebautes Bou­tique-Schiff mit 15 Kabi­nen. Gewohnt wird unten, das Bor­dleben find­et auf dem Oberdeck statt. Die über­schaubare Pas­sagierzahl schafft eine angenehm famil­iäre Atmo­sphäre und es ist aus­re­ichend Platz zum Entspan­nen im Lieges­tuhl oder zum gemein­samen Essen und Trinken an ver­schiede­nen Tis­chen vorhan­den. Die Kabi­nen sind klein aber aus­re­ichend groß, haben alle­samt ein eigenes Bad und eine Kli­maan­lage. Manche sog­ar einen kleinen Balkon.

 

Sobald das Schiff fährt, scheint die Zeit still zu ste­hen. Die satt-grüne Land­schaft zieht vor­bei, das Han­dynetz ver­schwindet und man genießt Ruhe und Entschle­u­ni­gung. Dör­fer wie Pak Lay oder Ban Kok San wer­den passiert. Die Köche bere­it­en lao­tis­che Gerichte zu und ein abendlich­es BBQ auf ein­er ein­samen Sand­bank oder ein­er Waldlich­tung ent­lang des Ufers ist ein unvergesslich­er Moment.

 

 

 

Aber natür­lich sind auf ein­er Reise das Wichtig­ste Land und Leute. Ent­lang des Ufers tauchen immer wieder kleinere und größere Dör­fer auf. Das Leben spielt sich am und mit dem Fluss ab. Fis­cherei und Land­wirtschaft sind die Lebens­grund­lage der meis­ten Men­schen in Laos. Wir stop­pen in Sanakham und machen uns mit dem Tuc Tuc auf den Weg zum lokalen Markt. Alles ist anders, alles ist neu. Die Reizüber­flu­tung set­zt ein und man weiß nicht, wohin man zuerst schauen soll. Viele Men­schen, exo­tis­che Früchte, Garküchen, Gerüche und Stim­mengewirr. Die Mark­tbe­such­er beäu­gen uns eben­so fre­undlich-neugierig wie wir sie. Ein „Sab­ba Di“ (Guten Mor­gen, Guten Tag, Guten Abend und Gute Nacht gle­ichzeit­ig) oder „Kop Chai“ (Danke schön) helfen in Kom­bi­na­tion mit Hän­den und Füßen meis­tens gut weit­er und man kann prob­lem­los einige Kleinigkeit­en erste­hen. In Kuang Si stop­pen wir um die imposan­ten Wasser­fälle zu besuchen, die sich kaskadenar­tig ihren Weg bah­nen. In kleinen Pools kann man ein erfrischen­des Bad nehmen.

 

Jew­eils abends suchen wir uns eine ruhige Anlegestelle für die Nacht und genießen die absolute Abgeschieden­heit. Neben weit­eren spon­ta­nen Stopps in Dör­fern ent­lang des Ufers kommt ein weit­eres High­light zum Schluss unser­er Reise. Wir erre­ichen das auf ein­er Hal­binsel gele­gene Luang Pra­bang. Der Stadtk­ern ist von der UNESCO zum Weltkul­turerbe erk­lärt wor­den. Franzö­sis­che Kolo­nialar­chitek­tur trifft hier auf lao­tis­chen Alltag.

Das Haupt­trans­port­mit­tel ist der Motor­roller. Alleine, zu zweit, dritt oder auch für 4‑köpfige Fam­i­lien. Mit Gepäck oder als Lastkar­ren. Ohne den Roller scheint nichts zu gehen…  Aber auch Son­nen­schirme prä­gen das Straßen­bild. Alles zusam­men ergibt einen unver­gle­ich­lichen Charme, dem man sich nicht entziehen kann. Am Besten erkun­det man die Stadt zu Fuß: Die Wege sind kurz und an jed­er Ecke warten neue Ein­drücke. Am näch­sten Tag find­et das große Drachen­bootren­nen statt. Ein gesellschaftlich­es Großereig­nis. Der Jahrmarkt hat bere­its geöffnet und es herrscht Volks­fest­stim­mung. Augen, Ohren und Nase wer­den wieder voll gefordert. Mot­to: Ein­fach treiben lassen. Auf dem Nacht­markt kön­nen mit ein wenig Han­deln alle nöti­gen Mit­bringsel erstanden werden.

 

Am näch­sten Mor­gen ist dann früh­es Auf­ste­hen ange­sagt. Nach Son­nenauf­gang machen sich die Mönche auf, um alles Notwendi­ge für den Tag zu erbit­ten. Weltlich­er Besitz ist ihnen unter­sagt. In ein­er nicht enden wol­len­den Prozes­sion ziehen sie durch die Straßen und Gassen. Gläu­bige ent­lang des Weges ver­sor­gen die Mönche mit Reis und anderen Lebens­mit­teln für den Tag.

Neben Land und Leuten ist Reli­gion näm­lich das dritte große The­ma ent­lang des Mekongs. Zahlre­iche bud­dhis­tis­che Tem­pel, groß und prächtig oder klein und schlicht find­et man über­all. Oft ist auch ein Kloster in die Anlage inte­gri­ert. Junge Novizen und Mönche in orange sind im Straßen­bild immer präsent. Ganz beson­ders natür­lich in Luang Pra­bang. Hier find­en sich alleine im Stadtk­ern mehr als 30 Klöster. Der wichtig­ste Hin­weis ist eben­so über­all zu find­en: Be Respect­ful! Wer diese Regel beachtet, wird keine Prob­leme haben mit Laoten ins Gespräch zu kom­men und natür­lich auch das ein oder andere Foto machen zu dürfen.

 

Nach der tra­di­tionellen Baci-Fre­und­schaft­sz­er­e­monie zur Ver­ab­schiedung machen wir uns auf den Heimweg und sind nach­haltig beein­druckt von Laos und den Laoten!

 

Alle Fra­gen rund um Laos, den Mekong und Lernidee Erleb­nis­reisen beant­wortet Ihnen Ralf Hieke jed­erzeit gerne!

 

 

 

Ralf Hieke

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